Neuigkeiten:

ÄHM, ja. Hier ist leider nicht mehr viel los. Seht es vielmehr als historischen Rückblick an und genießt die Bilder ;)

Donnerstag, 10. April 2008

Freaks in der Base


Zum zweiten Mal erwartete ich gespannt Besuch aus den entfernten und doch so nahen Sachsen. Diesmal waren es Lebo und Martin die mich mit ihrer Anwesenheit beglückten. So konnten wir- das erste Mal seit unserer Dolomitentour ´02- wieder gemeinsam loslegen.

Und so stand ich vergangenem Mittwoch am Fährplatz und wartete darauf, dass die Beiden aus dem Schnellboot stiegen und ich sie in Empfang nehmen konnte.


Für die nächsten Tage stand ein relativ straffes Programm für die Beiden auf dem Plan, einerseits dadurch, das ich wieder auf Soerarnoey war, anderseits aber auch, damit Lebo und Martin möglichst effektiv ihre Zeit hier nutzen konnten.

Die ersten Tage verbrachten wir, unsere Fischkünste zu verbessern, bzw. damit anzufangen. Nach mehr oder wenig erfolgreichen Touren konnten wir aber Donnerstagabend unserem frisch gefangenen Fisch verspeisen! Frisch zubereitet auf dem Feuer ließen wir es uns schmecken und quatschten bis spät.

Freitag ging es dann wieder mit Fähre und Auto auf die Insel, wo wir erstmalig seit Weihnachten wieder den Jugendclub hielten. Schon erstaunlich, das wir seit fast 4 Monaten nicht mehr dort waren, wir aber doch freundlich und willkommen empfangen wurden und uns somit wieder wie daheim fühlen konnten. Samstag hieß es dann wieder Abschied nehmen, diesmal aber nur für eine Woche, da es kommenden Samstag wieder für eine Woche auf Soerarnoey geht. Meine beiden Gäste genossen es, mit dem Kindern Fußball zu spielen, das Inselfeeling aufzuschnappen und Norwegens Charakter und Leute kennen zu lernen. Viele in Deutschland unvorstellbare Sachen, wie Autos offen (mit steckenden Schlüssel) vor dem Gerätehaus der „Feuerwehr“ abzustellen (achja, aber nicht nur mal kurz für 5 Minuten, sondern jede Nacht. Oder Häuser werden übers Wochenende verlassen, aber weder verschlossen, noch wird das Licht gelöscht oder Heizung zurückgedreht. Samstag ging es dann wieder zurück nach Nortun und geplant war, im hot tup (eine Art outdoor- Riesenbadewanne) zu baden und Polarlichter anzuschauen. Nachdem wir angekommen waren, mussten wir aber feststellen, dass wir unser Bad zeitlich ein wenig nach hinten verschieben mussten, da der hot tup noch kalt war. So konnten wir erst zu später Stunde einsteigen. Was uns aber dann für ein Schauspiel am Himmel erwartete, hatte niemand erwartet! Nordlichter über der kompletten Nord- Süd Achse und in Farben, die ich vorher auch noch nicht so gesehen hatte. So saßen wir bis spät in die Nacht im superheißen Wasser und genossen dieses faszinierende Schauspiel am Himmel. Meine beiden Gäste konnten das Schauspiel voll genießen, verbunden mit dem Outdoorbad.


In einem andern Post erfahrt ihr mehr über das, was der Sonntag für uns bereithielt. Etwas, das schon seit langer Zeit auf Wiederholung wartete und das erste Mal zu dritt realisiert werden konnte. Lest gespannt und erfreut euch an Bildern und Filmen.

Da wir in der Schulwoche davor auf Schneehöhlentour waren, kam mir die Idee, beide in diese Schnee- und Eiswelt zu entführen und eine Nacht in unserer superkomfortablen Wohnung aus gefrorenem Wasser zu schlafen. Als wir am nächsten Morgen aus unseren Schlafsäcken stiegen, war es schon annähernd Mittag. So hatten wir ein spärliches Kombinationsmahl Frühstück/ Mittag und dann ging es mit Schaufeln, Spaten, Lampen und Lawinensonde auf zum letzten Adventurepunkt. In dem Gebiet, wo wir die Schneehöhlen gegraben hatten, verbargen sich auch „richtige“ unterirdische Höhlen. Das Problem daran war, das die Eingänge mit unbekannt viel Schnee bedeckt waren. Unser Baseleader der (wegen einer Weltreise vorher) zum ersten Mal mit auf einem Trip war, zeigte mir nur ungefähr, wo Eingänge liegen könnten. Dachdem aber in dem Schneefeld, wo der größte Eingang liegen sollte, die Sonde trotz knapper 3 Meter nicht auf Widerstand stieß, entschlossen wir uns, die Öffnung, die in einem kleinen Tal am tiefst gelegenen Punkt lag, zu suchen. Martin und Lebo waren voller Tatendrang und so ging es ziemlich schnell tief in den Schnee hinein. Nach etwa 5 Metern Tiefe und 3 auf verschieden Höhenlevel arbeitenden Personen, tat sich ein schmaler Eingang auf! Wir hatten tatsächlich den Eingang gefunden! Eine Schneerutsche, die nicht wirklich breit und hoch war, führte ins Innere des Felsens. Es hieß also, Füße zuerst und hinein in den Berg. Nach ein wenig stecken bleiben, Luft anhalten und nochmal versuchen gelang es uns aber doch und so krochen wir kurze Zeit später durch Höhlensysteme, die unterschiedlich in Höhe und Breite waren (von aufrecht stehen können bis Festklemmen ;) ). Nach ein paar Stunden sahen wir wieder Licht, diesmal aber durch einen schneebedeckten anderen Gang. Nachdem aber auch dort der Schnee weichen musste, standen wir, nass, dreckig aber komplett überglücklich neben unserem in den Schnee gegrabenem Loch. (Bilder unter einem seperatem post)

So war aber auch schon wieder das Ende des Kurzurlaubes nahe gerückt und ich fuhr die Beiden nach Bodoe, wo wir eine Nacht bei Bekannten verbracht haben. Der Flieger führte Beide Dienstagmorgen wieder sicher zurück auf Deutschen Boden und mich das Auto zurück in die Base, wo mich eine Woche spannenden Unterricht erwartet (ich hoffe, das ich übers Wochenende bzw. nächste Woche dazu komme, etwas darüber zu schreiben).

Ein kleines Resümee kann ich ziehen: Freundschaften bestehen nicht daraus, ständig in Kontakt zu sein und in kurzen Abständen Informationen auszutauschen. Es ist vielmehr eine Vertrauensbasis, die sich über Jahre aufgebaut hat und die sich während Martins und Lebos Aufenthalts hier in Norwegen bestätigt hat! Ich bin dankbar dafür, dass Beide trotz Problematiken wegen Zeitraum/ Urlaubnehmen, zurückgelassener Frauen, Finanzen (…) es einrichten konnten, mich zu besuchen. Eine Zeit, die hoffentlich nicht aus unseren Gedanken verschwinden wird und tiefe, einprägsame Erlebnisse hinterlassen hat. Danke dafür!





... der alte Militärbunker auf Soerarnoey



Keine Kommentare: