Neuigkeiten:

ÄHM, ja. Hier ist leider nicht mehr viel los. Seht es vielmehr als historischen Rückblick an und genießt die Bilder ;)

Montag, 24. März 2008

zurück in Norwegen



Nach langer Wartezeit konnte ich endlich wieder meinen Blog aktualisieren!

Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Osterfest und konntet Ostern genießen.

Viel Spaß beim Durchschauen der Bilder und Nacherleben der Impressionen, für Fragen, Wünsche, Anregungen, Lob, Kritik oder einfach mal so ne mail schicken.
Schaut auch auf meiner studiVZ- page nach, da sind auch ein paar Bilder!

PS: die post sind in chronologischer Reihenfolge... also das neuste zum Schluss ;)

andere Geschehnisse

... Bilder, die nicht einen eigenen Post erfordern, aber doch sehenswert sind. Verschiedene Stationen, die auf der Reise passiert worden sind...


unser ungeplanter Eintagesaufenthalt in Helsinki, da wir die Anschlussmaschine nach Beijing nicht schafften.


Beijing- Vorbereitungen für die olympischen Spiele werden getroffen, ein hohes Polizeaufgebot und jede Menge Leute strömen durch die Straßen und über die Plätze der Hauptstadt


Hostel in Moskau; zum Essen waren immer auch die restlichen Gäste anwesend- manchmal hatten wir so fast 20 Leute um den Esstisch


Tallin; wandern durch den alten Stadtkern und das Botschaftenviertel der Hauptstadt Estlands


Gruppenabschlussphoto ;)

chinesische Mauer

Während unseres Aufenthaltes in Beijing haben wir auch eine Tagestour zur chinesischen Mauer gemacht. Ein doch recht imposantes Bauwerk, aber seht selbst:









Sonntag, 23. März 2008

Krankenhäuser in China

Wie ihr durch die newsletter erfahren habt, endete meine Zeit in der Schule abrupt durch eine recht ernsthafte Lungenentzündung, die mich für knapp 3 Wochen an ein chinesisches Krankenhaus gebunden hatte. Die genaue Geschichte könnt ihr am Ende dieses Postes nocheinmal lesen, da stehen beide Rundbriefe noch einmal.


Der Weg zur Toilette war die ersten Tage nicht so freudestrahlend wie kurz vor der Entlassung. Mit Kanüle im Arm war es aber trotzdem spannend, sich zurechtzufinden.


Die täglichen Infusionen speziell brachten mir viel Zeit, mich mit verschiedensten Dingen zu beschäftigen, so konnte ich lesen, Tagebuch schreiben, Emails beantworten, Gedanken über meine Zukunft machen oder mich einfach erholen.


Hygiene in Krankenhäusern ist nicht mit westlichen Standarts zu vergleichen. Spülen ist offensichtlich für viele Chinesen ein Fremdwort. Zum Thema Sauberkeit sind mir aber noch viele andere Bilder im Gedächtnis...


Der Sonnenaufgang von Xi Ning zeigt, das smog keine Seltenheit ist und die Sonne nicht in Horizontnähe sein muss, um den Himmel rot zu färben.

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NEWSLETTER I:

Wie ihr in der letzten Mail erfahren habt, sind wir zur Schule, in der wir ein Englischcamp hielten, aufgebrochen. Auch hatte ich euch berichtet, dass mein Gesundheitszustand nicht der Beste war. Eine Erkältung, die mich seit Xi Ning begleitet hat, wollte einfach nicht weggehen. Es gab Tage, an denen mein Husten fast weg war, dann aber wieder Tage, wo es stärker war. So war das Husten mein ständiger Begleiter in allen Höhen- und Lebenslagen, im Unterricht mit den fast 20 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 22. Beim Kohlenholen, Feuer machen, Wasser aus dem Brunnen holen, beim täglichen Rundenrennen auf dem Gelände oder beim wandern bis auf knapp 5000 (über all diese Geschehnisse werde ich genauer berichten, wenn Bilder zur Verfügung stehen).

Und so war mein Gesundheitszustand letzten Mittwoch an einem kleinen Tiefpunkt, nachmittags konnte ich nicht mit unterrichten, sondern erholte mich lieber im Schlafsack. Mittwoch früh ging es dann wieder besser- so dachte ich anfangs. Als wir dann unsere stille Zeit hatten (eine Stunde jeder für sich, Zeit zum Bibllesen und einfach klar im Kopf zu werden), war mein Platz am Ofen. Nachdem ich dort aber eine Weile verbrachte, wurde ich einfach nicht mehr richtig warm, kurze Zeit später begann mein Körper überall mit Zittern. Fürsorglich wurde ich im wärmsten Raum des Hauses –der trotzdem kälter ist als ein deutscher Flur- liebevoll eingepackt, dass ich mich ein wenig aufwärmen kann (in einem Gebilde aus Winterschlafsack, Fleece- Innenschlafsack, Winterdecke, Woll- Unterwäsche und 2 heißen Wärmflaschen). Es dauerte 2 Stunden, bis meine gefühlte Temperatur angenehm war war, das Thermometer war von 37,4° auf 38° gestiegen. Der Husten quälte mich mehr und mehr, beim Atmen traten Schmerzen in meiner rechten Seite auf.

Mittag und Nachmittag lag oder saß gab ich meinen Körper mehr und mehr Zeit, sich zu erholen und Ruhe zu geben, hörte Reinhard Mey und Gerhard Schöne. Aber mehr und mehr gekrümmt, da aufrecht sitzen Husten und Schmerzen in der Seite bedeuteten. Ich selbst war nicht ich, normale Bewegungen fielen schwer, der Gang zur Toilette wurde zur Qual. Treppen wurden zu einer hohen konditionellen Belastung und jedes Mal war ich froh wieder liegen zu können. Früh am Abend checkte man dann noch mal meine Temperatur. Über den Nachmittag hatte ich mich auf 40° aufgeheizt. Eine der weisesten Entscheidung an diesem Tag war, mich schnellstmöglich ins Krankenhaus zu bringen. Problem der Sache war, dass das nächste Krankenhaus 2 (Auto-) Stunden entfernt in Xi Ning liegt und das kein Auto da war. Das mit dem Gefährt wurde geklärt, indem der Vater eines der Englischstudenten sein Auto zur Verfügung stellte.

Da meine Temperatur zu riskant zum Transport war, entschied man sich für ne radikale Methode. Ich wurde ins Schlafzimmer gebracht, ein Zimmer, in denen die Fenster mit Eisblumen verziert sind und Eiszapfen an den Wänden sind. Beim Aufwachen war die Außenseite meines Schlafsackes immer mit Eisperlen überdeckt. Ich wurde also in diesem Raum gebracht, Oberkörperfrei gemacht und mit feuchten Tüchern abgekühlt. Nach 5 Minuten hatte ich eine Temperatur von 40,8° - ein trauriger Höhepunkt an diesem Tag- nach reichlich einer Stunde dieser Prozedur war ich um fast 2° kälter, gefühlt habe ich mich aber wie kurz vorm Gefrierpunkt. 38,9° reichten glücklicherweise, um den abenteuerlichen Weg nach Xi Ning zu wagen.

Im Krankenhaus ging es dann zu meinem Erstaunen recht flott. Auf der Notaufnahme sind wir gleich dran gekommen und hatten Ärztinnen, die ein wenig Englisch sprechen konnten. Da wir aber auch einen der Studenten zum Chinesisch- Tibetisch und den Schulleiter als Tibetisch- Englisch Übersetzer mit uns hatten, verlief alles gut. Ich wurde überall geführt, zur Blutabnahme, zum Röntgen, Toilette, wieder zur Notaufnahme. Später dann glücklicherweise auf meine Station in mein Bett. Liegen war die angenehmste Position. Ärzte schwirrten um mich herum und machten verschiedenste Diagnostiktest. So wurde ich von 3 Ärzten gleichzeitig abgehört und abgetastet, noch mal Blutnehmen (7 Einstiche innerhalb 12 Stunden), Fieber messen. Immer wieder war ich froh, wenn mir die Ärzte zurück in die Seitenlage halfen. Infusionen bekam ich über viele Stunden der ersten Nacht. Meine erste Nacht in einem Krankenhaus. Und das in China.

Nach dieser Nacht ging es mit meiner Gesundheit wieder aufwärts. Weitere Tests, wie Computertomograph, EKG oder Röntgen wiesen keine negativen Werte auf. Schmerzen wurden seltener, Farbe ist wieder zurück in mein Gesicht gekehrt und lachen kann ich auch wieder! Die Infusionen werden Tage fortgesetzt werden, bis sich mein Körper wieder an normale Versorgung und Lebensstandarts gewöhnt hat. Aber ich bin dankbar über meinen Gesundheitsverlauf. Vermutlich werde ich noch fast 2 Wochen hier bleiben, bis mein Infekt komplett aus meiner Lunge verschwunden ist.

Der Rest des Teames ist momentan zum Erholen für ein paar Tage in eine Stadt nahe der Schule. Normale Wasser- und Wärmeversorgung war seit 3 Wochen nicht möglich gewesen. Kulturelle Unterschiede, die hoffentlich später auch in Bildern zu sehen werden. Da ich relativ zeitnah die Schule verlassen habe, habe ich die Bilder momentan nicht zur Verfügung.

Die Zeit in China und Tibet hatte ich mir in gewisser Weise als andere kulturelle Erfahrung vorgestellt. Die Zeit im Krankenhaus hat mein Blickwinkel geändert. Dinge sehen aus dem Krankenbett wesentlich anders aus. So bin ich in gewisser Weise dankbar, dass ich dies hautnah erleben durfte und dass meine Gesundheit wieder bergauf geht. Dankbar außerdem für die viele freie Zeit zum niederschreiben und noch mal überdenken meiner Gedanken. Und für viele junge Chinesen, die mir geholfen haben, für die Ärzte zu übersetzen und mit dessen Hilfe das Leben in einem chinesischen Krankenhaus wesentlich erleichtert wurde.

Verständlicherweise kann das, was ihr in diesen Zeilen gelesen habt, nur einen groben Umriß darüber geben, was alles passiert ist. Umso mehr freue ich mich schon jetzt auf Gespräche, die wir zusammen haben werden, wenn deutscher Boden unter meinen Füßen ist.

Behaltet mich in euren Gedanken und Gebeten!

NEWSLETTER II:

nachdem ich euch hoffentlich mit der letzten Mail nicht allzuviel geschockt habe, kann ich euch nun freudestrahlend mitteilen, dass ich nach knapp 3 Wochen täglicher Infusionen das Krankenhaus verlassen durfte. Eine Erfahrung, die mich auf jeden Fall sehr bereichert und meinen Blickwinkel erweitert hat.

Nachdem meine Ankunft im Krankenhaus chaotisch und eher weniger organisiert ablief (so empfand ich es jedenfalls), wurden nach ein paar Tagen die Abläufe klarer. Mag sein, dass es auch an meinem Gesundheitszustand lag, aber die ersten Tage Injektionen waren doch etwas verschwommen. So lag ich am 3. Tag frühs in meinem Bett und wartete darauf, meine tägliche Medikamention zu bekommen. Es stellte sich dann heraus, dass am Vortag die Medikamente abgegeben werden müssen, die man erhalten möchte. Und die Packungen, die seit Beginn in meinem Schränkchen neben dem Bett lagen, waren meine und für mich bestimmt. So musste ich noch eine Weile warten und konnte dann mit etwas Verzögerung die kalte Flüssigkeit in meinem Arm spüren.

Was mich aber viel mehr ins Stauen versetzt hat, ist die Tatsache, wie sich verschiedene Dinge innerhalb von Tagen gefügt haben. Nachdem ich feststellen musste, dass keiner der Ärzte auf Station Englisch sprach, kamen wir mit der Tochter der Nachbarpatientin ins Gespräch. Sie betreut ihre Mutter rund um die Uhr, hat zum Übernachten auch ein Bett im gleichen Zimmer. Das allein ist nichts weiter Außergewöhnliches, in China ist der Stellenwert der Familie, auch über mehrere Generationen wesentlich höher zu sehen als in Deutschland. Was besonders war ist die Tatsache, das Linda seit 20 Jahren in Florida lebt und somit Englisch und Chinesisch spricht (und wie schon erwähnt 24-7 im Krankenhaus war). Linda und ihre Nichte Lydia, die auch jeden Nachmittag bei ihrer Oma verbrachte und Englisch studiert, waren somit für mich Ansprechpartner wenn mich Kommunikationsprobleme mit den Ärzten verzweifeln ließen. Manchmal standen knapp 10 Ärzte, Doktoren und Schwestern um meinem Bett und Lydia bzw. Linda übersetzten das Doktorengespräch für mich. So konnte ich wenigstens peripher erfahren, was mit mir nicht in Ordnung ist. Habe mir ne recht ernsthafte Lungenentzündung mit dem vollen Programm an Nebenerscheinungen eingefangen. Aber dies hatte ich euch ja schon das letzte Mal grob erzählt.

Somit war für mich das Sprachproblem gelöst, was wohl das größte Problem darstellte. Die Zwei, die mir bei meiner Einlieferung halfen, mussten nach 2 Tagen wieder zurück zur Schule fahren. So blieben Line und Harmen aus meinem Team mit in XiNing, aber das Sprachproblem wurde dadurch nicht gelöst.

Nachdem ich ein paar Nächte im Krankenhaus verbracht hatte, konnte ich im Appartment in dem die 2 aus meinem Team schliefen mit unterkommen. Im Krankenhaus gab es verschiedene Gründe, warum ich die Nächte nicht unbedingt verbringen wollte- die Heizungen in der Nacht funktionierten so gut, dass es selbst ohne Decke drückend warm war; Krankenhäuser in China sind nicht als raucherfreie Zone deklariert; ein zentrales, 3geschossiges Straßenkreuz direkt vor der Straße (durch das doch recht viel Lärm und Dreck verursacht wurde)...

Nachdem aber Line und Harmen wieder zurück zur Schule fuhren, wurde mir nur eine Telefonnummer gegeben, an die ich mich wenden sollte. Nach einem Telefonat und zuerst ein klein wenig Verwirrung wurde ich dann von einer Deutschen, die seit einem Jahr in der Stadt und seit über 25 Jahren in Indien ein Gästehaus betreibt, in ihrem Jeep abgeholt und hatte somit eine zweite Bleibe gefunden. Außerhalb der Stadt in einer wunderbaren landschaftlichen Umgebung mit herrlicher Ruhe. Meine Tage dort verbrachte ich entweder schlafend im Bett oder schlummernd im Schlafsack im Wintergarten des Gästehauses. Oder ich genoß ein multikulturelles Essen, gekocht mit jeder Menge Erfahrung aus zig verschiedenen Ländern. So waren die Grundsteine für beste Genesung gelegt. Nach einem Treffen von verschiedenen ausländischen Arbeitern der Stadt bekam ich das Angebot, bei einer amerikanischen Familie unterzukommen. So zog ich zum Dritten mal um, diesmal in ein richtig nobles, gut ausgestattetes Appartment, auch am Stadtrand in ruhiger Lage, richtig warmen Zimmern und bester Versorung durch die Familienmitglieder. Die 3 Kinder der Familie schliefen zusammen in einem Zimmer und somit hatte ich eines der Kinderzimmer für mich. Ein superkomfortables Bett und Luftbefeuchter im Zimmer sorgen für erholsamen Schlaf, auch wenn ich tw. 5mal nachts die Toilette aufsuchen musste.

Auf meinem Tagesprogramm stand dann bis meist 4- 5 Uhr Krankenhausaufenthalt und danach bei der Familie. Soweit es meine Gesundheit zuließ, wurde in Geschehnisse der Familie eingegliedert, nahm an Versammlungen teil, wurde zu Essen eingeladen, schaute Filme. Durch die Treffen kam ich mit verschiedenen englischsprachigen Ärzten und Schwestern ins Gespräch, so hatte ich eine doppelte Absicherung zu dem, was im Krankenhaus geschieht. Eines Sonntages erhielt ich sogar Ratschläge von einem schweizer Ehepaar, das in einem anderen Sanitätsstützpunkt der Stadt arbeitet.

Auch die Gesrpäche zu den beiden Zimmernachbarinnen wurden privater. So unterhielten wir uns nicht nur über Krankheiten und Besonderheiten der chinesischen Krankenhäuser, sonder auch über Familie, Freunde, Heimat oder Arbeit. Meinen ersten Spaziergang nach 2 Wochen Krankenhaus verbrachte ich dann auch mit Lydia in einem Stadtpark, bei Sonnenschein ohne die sonst so gewöhnte Smogglocke der Stadt. Gesundheitlich ging es wirklich von Tag zu Tag besser, auch wenn konditionelle Belastungen sich doch sehr bemerkbar machten.

Während der Aufenthaltszeit im Krankenhaus konnte ich viele Sachen in meinem Leben überdenken und über viele Dinge ein klares Bild machen. Diese Zeit genoß ich sehr und bin dankbar dafür. Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt fühlte ich mich vielen Leuten der Stadt und des Krankenhauses verbunden. Es ist so erstaunlich und nicht nachvollziehbar für mich, wie diese Zeit geführt wurde. Nachdem ich bei meiner Einlieferung echt an einem Tiefpunkt angekommen war, führten so viele Wege bergauf, viele Gespräche konnte ich genießen und genau diese 3 Wochen Hospital werden wohl zu einer der einprägsamsten Zeiten in meinem Leben werden. So oft konnte ich mich vorher auf meine eigene Kraft verlassen und war nie wirklich auf Hilfe anderer angewiesen. Meinen Weg konnte ich immer alleine finden und Entscheidungen klar treffen. Doch plötzlich war all meine Stärke weg- schon die Wege zur Toilette wurden zum Kraftakt an den ersten Tagen. Persönliche Freiheit und Selbstständigkeit kann durchaus auch schlechte Seiten haben, wenn man zu sehr darauf hofft und plötzlich alles Selbsterbautes unter einem wegbricht. Mir wurde klar, dass ich nicht alleine auf meiner Kraft, meinem Können vertrauen kann, auch wenn meine Limits oft höher angesiedelt sind als die Anderer.

Auch ist mir mal wieder der Vers aus Spr. bewusst geworden, "der Mensch denkt, Gott lenkt". Geplant war es sicherlich nicht, dass 3 Wochen meines Chinaaufenthaltes im Krankenhaus enden würden. Doch genau diese 3 Wochen konnte ich erfahren, wie ER mich gerade in dieser Zeit führt und leitet. Erinnert mich auch ein wenig an "Spuren im Sand". Das in diesen harten Zeit nur eine Spur im Sand verläuft. Aber diese Spur sind eindeutig seine Fußabdrücke. Dankbar und bewusst geborgen schaue ich auf diese Zeit zurück. Die Zeit meines ersten Krankenhausaufenthaltes. In China.

Seit einer Woche sind wir nun schon wieder in Beijing, die Tickets für die transsibirische Eisenbahn sind für morgen Abend gebucht. Eine Woche Beijing mit vielen Erlebnissen, positiv, sowohl auch negativ. Wieder zusammen mit dem eigentlichen Team zu sein war doch recht ungewohnt. Einen Tag verbrachten wir mit verschiedenen "Freundlichkeitsakten". So verteilten wir kleine Dinge wie Obst oder Naschsachen wahllos an verschiedene Passanten. Für viele der Beschenkten war es unvorstellbar, etwas zu erhalten ohne etwas bezahlen zu müssen. So konnten wir vielen Leuten einfach eine kleine Freude machen und ein Lächeln erhalten. Aber auch mehr und mehr versuchen, die Kultur zu verstehen, durch besichten der verbotenen Stadt oder wandern auf der chinesischen Mauer. Meine Belastbarkeit ist fast wieder wie zuvor, nur gelegentlich muss ich husten.

Für mich war es anfangs richtig schwer, mich von all dem Erlebten in XiNing zu lösen, da viele Personen richtig nahe zu mir standen und so viel für mich getan haben, die auf einmal nicht mehr da sind. Mit vielen wurden Emailadressen ausgetauscht und es sind auch schon die ein oder andere Email oder SMS verschickt worden. Aber direkte Gespräche sind eben doch durch nichts zu ersetzen.

Schule in Tibet


Einer der Höhepunkte unserer Reise. Die Schule, auf 3.300 Höhenmetern im Hochland von Tibet gelegen, angrenzend an dem größten Stausee Chinas (Bild links oben).

Das weiße Gebäude im rechten Teil der Ellipse ist Küche/ Speisesaal, das mittlere Schulgebäude und im links gelegenem weiß- rotem Neubau schliefen wir.

Im Küchengebäude gab es täglich warme Mahlzeiten für uns, hauptsächlich Reis, Kartoffeln, mit wenig rar gesäten Yak- Fleischstückchen. Zudem gab es eine Art Soße/Suppe und manchmal Kraut.
In unserem Wohnungskomplex war außergewöhnliches Leben angesagt. Die Zentralheizung war ein aus Metallblechen zusammengeschweißter, kleiner Ofen, der es gerade so schaffte, unser Wohnbereich über dem Gefrierpunkt zu halten. Das Zimmer, was als Küche genutzt wurde, wurde nach einer Weile zur Eisbahn, da das Wischwasser gefrierte.
Wasser kam aus dem außerhalb gelegenem Brunnen per Eimer ins Haus. Mit Kesseln wurde Wasser erwärmt. In den Schlafzimmern wuchsen Eiszapfen an den Wänden, Matratzen bekamen durch gefrorenes Wasser eine feste Verbindung mit den Mauern und Fenster ließen sich nicht mehr öffnen.
Achja, und das sich die "Toilette"- wenn man die Spalten zwischen nebeneinander liegenden Hohldielen so bezeichnen kann- nicht innerhalb des Gebäudes befindet, sondern doch ein Stück weit entfernt, hatte ich im Newsletter schon erzählt.






Wir hielten ein 3wöchiges Englischcamp für Schüler und Studenten der Schule und der Region. Regulär waren Ferien, aber es kamen doch knapp 20 Jugendliche und junge Erwachsene.
Neben spaßigen, spielerischen Unterricht brachten wir den Teilnehmern (und teilweise uns selbst) auch notwendige theoretische Grundlagen und grammatische Gegebenheiten bei. Eine Verbesserung war bei den meisten schon nach kurzer Zeit zu merken und die Gespräche wurden sicherer und so wurde das Camp ein Erfolg.



Aber auch außerhalb des Unterrichtes verbrachten wir Zeit mit dem Studenten. So luden wir sie jeden zweiten Abend in unser Wohnzimmer ein, spielten, sangen, quatschten, machten Hausaufgaben...
Aber auch bei verschiedenen Outdooraktivitäten konnten wir den Kontakt zu den Tibetern halten. Fußball, Basketball oder Schneeballschlachten waren angesagt. Bei mehreren Wandertouren zeigte sich, das selbst die so zierlich aussehenden Mädchen die rauhen Bedingungen gewohnt sind.




Auch eine herrliche Umgebung und fern ab von Zivilisation zu erleben war wieder ein besonderes Erlebnis!

Schule in Tibet Bilder