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ÄHM, ja. Hier ist leider nicht mehr viel los. Seht es vielmehr als historischen Rückblick an und genießt die Bilder ;)

Samstag, 26. April 2008

Sonne, Sommer, Barfußlaufen

Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, als ich zu Weihnachten über den Licht und Sonnenmangel erzählt habe. Jetzt dreht sich der Spieß um und das heißt, Sonnenuntergänge sind nach 22:00, düster wird es erst gegen 23:00- selbst um 1 nachts braucht man nicht wirklich eine Lampe! Eine total neue Welt tut sich mir auf, mein Körper ist voller Energie und ich merke, welch positive Eigenschaften die Sonne hat.


Dieses Wochenende ist zum 2. Mal DIVE!- ein Jugendevent, wo Kinder aus verschiedensten Regionen Nordlandes zu uns kommen und wir eine gesegnete Zeit zusammen verbringen können. Als wir heute zusammen mit den Teens unterwegs waren, konnte ich mir ein wenig freie Zeit und meine Kamera schnappen und euch hiermit die sonnigsten Grüße aus Norwegen schicken.





















Donnerstag, 10. April 2008

Freaks in der Base


Zum zweiten Mal erwartete ich gespannt Besuch aus den entfernten und doch so nahen Sachsen. Diesmal waren es Lebo und Martin die mich mit ihrer Anwesenheit beglückten. So konnten wir- das erste Mal seit unserer Dolomitentour ´02- wieder gemeinsam loslegen.

Und so stand ich vergangenem Mittwoch am Fährplatz und wartete darauf, dass die Beiden aus dem Schnellboot stiegen und ich sie in Empfang nehmen konnte.


Für die nächsten Tage stand ein relativ straffes Programm für die Beiden auf dem Plan, einerseits dadurch, das ich wieder auf Soerarnoey war, anderseits aber auch, damit Lebo und Martin möglichst effektiv ihre Zeit hier nutzen konnten.

Die ersten Tage verbrachten wir, unsere Fischkünste zu verbessern, bzw. damit anzufangen. Nach mehr oder wenig erfolgreichen Touren konnten wir aber Donnerstagabend unserem frisch gefangenen Fisch verspeisen! Frisch zubereitet auf dem Feuer ließen wir es uns schmecken und quatschten bis spät.

Freitag ging es dann wieder mit Fähre und Auto auf die Insel, wo wir erstmalig seit Weihnachten wieder den Jugendclub hielten. Schon erstaunlich, das wir seit fast 4 Monaten nicht mehr dort waren, wir aber doch freundlich und willkommen empfangen wurden und uns somit wieder wie daheim fühlen konnten. Samstag hieß es dann wieder Abschied nehmen, diesmal aber nur für eine Woche, da es kommenden Samstag wieder für eine Woche auf Soerarnoey geht. Meine beiden Gäste genossen es, mit dem Kindern Fußball zu spielen, das Inselfeeling aufzuschnappen und Norwegens Charakter und Leute kennen zu lernen. Viele in Deutschland unvorstellbare Sachen, wie Autos offen (mit steckenden Schlüssel) vor dem Gerätehaus der „Feuerwehr“ abzustellen (achja, aber nicht nur mal kurz für 5 Minuten, sondern jede Nacht. Oder Häuser werden übers Wochenende verlassen, aber weder verschlossen, noch wird das Licht gelöscht oder Heizung zurückgedreht. Samstag ging es dann wieder zurück nach Nortun und geplant war, im hot tup (eine Art outdoor- Riesenbadewanne) zu baden und Polarlichter anzuschauen. Nachdem wir angekommen waren, mussten wir aber feststellen, dass wir unser Bad zeitlich ein wenig nach hinten verschieben mussten, da der hot tup noch kalt war. So konnten wir erst zu später Stunde einsteigen. Was uns aber dann für ein Schauspiel am Himmel erwartete, hatte niemand erwartet! Nordlichter über der kompletten Nord- Süd Achse und in Farben, die ich vorher auch noch nicht so gesehen hatte. So saßen wir bis spät in die Nacht im superheißen Wasser und genossen dieses faszinierende Schauspiel am Himmel. Meine beiden Gäste konnten das Schauspiel voll genießen, verbunden mit dem Outdoorbad.


In einem andern Post erfahrt ihr mehr über das, was der Sonntag für uns bereithielt. Etwas, das schon seit langer Zeit auf Wiederholung wartete und das erste Mal zu dritt realisiert werden konnte. Lest gespannt und erfreut euch an Bildern und Filmen.

Da wir in der Schulwoche davor auf Schneehöhlentour waren, kam mir die Idee, beide in diese Schnee- und Eiswelt zu entführen und eine Nacht in unserer superkomfortablen Wohnung aus gefrorenem Wasser zu schlafen. Als wir am nächsten Morgen aus unseren Schlafsäcken stiegen, war es schon annähernd Mittag. So hatten wir ein spärliches Kombinationsmahl Frühstück/ Mittag und dann ging es mit Schaufeln, Spaten, Lampen und Lawinensonde auf zum letzten Adventurepunkt. In dem Gebiet, wo wir die Schneehöhlen gegraben hatten, verbargen sich auch „richtige“ unterirdische Höhlen. Das Problem daran war, das die Eingänge mit unbekannt viel Schnee bedeckt waren. Unser Baseleader der (wegen einer Weltreise vorher) zum ersten Mal mit auf einem Trip war, zeigte mir nur ungefähr, wo Eingänge liegen könnten. Dachdem aber in dem Schneefeld, wo der größte Eingang liegen sollte, die Sonde trotz knapper 3 Meter nicht auf Widerstand stieß, entschlossen wir uns, die Öffnung, die in einem kleinen Tal am tiefst gelegenen Punkt lag, zu suchen. Martin und Lebo waren voller Tatendrang und so ging es ziemlich schnell tief in den Schnee hinein. Nach etwa 5 Metern Tiefe und 3 auf verschieden Höhenlevel arbeitenden Personen, tat sich ein schmaler Eingang auf! Wir hatten tatsächlich den Eingang gefunden! Eine Schneerutsche, die nicht wirklich breit und hoch war, führte ins Innere des Felsens. Es hieß also, Füße zuerst und hinein in den Berg. Nach ein wenig stecken bleiben, Luft anhalten und nochmal versuchen gelang es uns aber doch und so krochen wir kurze Zeit später durch Höhlensysteme, die unterschiedlich in Höhe und Breite waren (von aufrecht stehen können bis Festklemmen ;) ). Nach ein paar Stunden sahen wir wieder Licht, diesmal aber durch einen schneebedeckten anderen Gang. Nachdem aber auch dort der Schnee weichen musste, standen wir, nass, dreckig aber komplett überglücklich neben unserem in den Schnee gegrabenem Loch. (Bilder unter einem seperatem post)

So war aber auch schon wieder das Ende des Kurzurlaubes nahe gerückt und ich fuhr die Beiden nach Bodoe, wo wir eine Nacht bei Bekannten verbracht haben. Der Flieger führte Beide Dienstagmorgen wieder sicher zurück auf Deutschen Boden und mich das Auto zurück in die Base, wo mich eine Woche spannenden Unterricht erwartet (ich hoffe, das ich übers Wochenende bzw. nächste Woche dazu komme, etwas darüber zu schreiben).

Ein kleines Resümee kann ich ziehen: Freundschaften bestehen nicht daraus, ständig in Kontakt zu sein und in kurzen Abständen Informationen auszutauschen. Es ist vielmehr eine Vertrauensbasis, die sich über Jahre aufgebaut hat und die sich während Martins und Lebos Aufenthalts hier in Norwegen bestätigt hat! Ich bin dankbar dafür, dass Beide trotz Problematiken wegen Zeitraum/ Urlaubnehmen, zurückgelassener Frauen, Finanzen (…) es einrichten konnten, mich zu besuchen. Eine Zeit, die hoffentlich nicht aus unseren Gedanken verschwinden wird und tiefe, einprägsame Erlebnisse hinterlassen hat. Danke dafür!





... der alte Militärbunker auf Soerarnoey



bilder zu Höhlennacht


unsere Übernachtung von Außen...


... und Innen. 3* (Frostfach-) Sterne Übernachtung




Der Eingang zu den unterirdischen Höhlen



Juhu, hier war noch Platz für Bilder machen, als wir weiter wollten, steckte der Leibelt Christian dann fest;)

"let the mountains speaks for themselfs!"


Brückenschwingen in norwegen

1,8 Sekunden, die Lebensenergien wecken und zeigen, das „Fernsehen- vom- Sofa- aus“ getoppt werden kann!

Norwegen, Sonnenschein, blauer Himmel, selten befahrene Brücke, diverse Utensilien und die 2 besten Freunde. Die optimalen Zutaten, um den Körper zu seinen Limits zu puschen! So vermischten wir letzten Sonntag alles und dem Brückenschwingen konnte nichts mehr im Weg stehen. Nach 3 Stunden ausmessen, berechnen und konstruieren wurde mir- Tradition verpflichtet- der erste Sprung zuteil. Die 25 m bis zur Wasseroberfläche sahen gar nicht so schlimm aus und so brauchte es wenig Überwindung sich nach hinten abzudrücken und das Geländer loszulassen. Knapp 2 Sekunden später griff das Seil und der freie Fall wurde zu einer Schwingbewegung. Eine Riesenschaukel mit 20m Amplitude und genialster Umgebung.

Nachdem die Adrenalinausschüttung verringert wurde und der Puls sich wieder in normalen Bereich befand, ging es wieder auf die Brücke zurück, wo die 2. Stufe ausgeheckt wurde. Nachdem Lebo und Martin gesprungen waren, wurde der Anseilpunkt auf das Fußgelenk verschoben, zudem eine Rücksicherung zum Gurt. Jetzt ging es direkt auf das Geländer, ausbalancieren mit verbundenen Füßen und dann den Ängsten wiederstehen und abspringen. Die 1,8 Sekunden zählen wohl zu einen der intensivst erlebten meines Lebens, Belastungen auf Körper und Geist sind grenzwertig. Aber durch die Sicherheit des 2,5 Tonnen belastbaren Seiles und der restlichen Kletterausrüstung, mit der wir schon seit 13 Jahren vertraut sind und vertrauen, konnte auch diesmal nicht von einem unkalkulierbarem Risiko gesprochen werden (wer gerne mehr zum Thema Sicherheit und Konstruktion erfahren will, kann mich gerne kontaktieren- und nachmachen bitte nur wohlüberlegt!). Wem oder was vertrauen wir uns im Leben an? Bist du auf der sicheren Seite, mit Materialien, die das 35fache des Körpergewichts problemlos halten? Oder zweifelst du, hast Ängste, Sorgen? Brückenschwingen ist definitiv keine seichte Angelegenheit- Christsein und Glaube auch nicht. Nur wer loslässt, kann gehalten werden und Geborgenheit und Sicherheit erfahren!

Knapp 2 Sekunden. Ein wenig länger als ein Augenblick. Aber doch intensiver als ganze Tage in meinem Leben. Nur wer hinausgeht und sich bewegt kann erfahren, das Leben mehr ist!

(!!! Aber nicht über die eigenen Grenzen gehen und nachmachen!!!)